Mit S l o w b o y ging ein lang gehegter Wunsch des Berliner Schlagzeugers Kay Lübke in Erfüllung, eine Band basierend auf dem Sound einer echten Hammond B3. Die Orgel ist wohl neben dem Schlagzeug eines der wenigen Instrumente, welches in fast allen zeitgenössischen Spielarten seinen Platz hat. Im Rock, HipHop, R ́n B und im Jazz sowieso. Der Mann der bei Slowboy die Orgel bedient ist Wolfgang Roggenkamp und er macht es mit Leib und Seele. Allein schon der Transport und Aufbau der Orgel setzen ein hohes Maß an „Leib“ voraus. Wolfgang Roggenkamp, von Hause aus Schlagzeuger, zieht alle Register. Er und Lübke am Schlagzeug legen das Fundament auf dem sich Jan von Klewitz nach Herzenslust austoben darf. Oder bereiten sie doch eher ein Bad in das Jan eintauchen und sich einfach nur wohlfühlen kann. So oder so, entsteht Musik mit der richtigen Balance von Herz und Hirn. Die drei stehen zu ihren Einflüssen (welche waren das noch mal ?), die Musik ist ein Gemeinschaftswerk, alle steuern Kompositionen, Arrangements und Ideen bei. Melodie und Groove sind gepaart mit einer großen Portion Lust. Die Spielfreude ist ansteckend – das dachte sich auch der Berliner Senat, der die Band 2013 mit dem Studiopreis auszeichnete.
Die Musiker
Jan von Klewitz – studierte Musik an der Musikhochschule Köln und ist seitdem ein äußerst gefragter Saxofonist. Davon zeugen seine Engagements bei Ulla Osters „Beyond Janis“, Georg Ruby, dem deutschfranzösischen Jazz Orchester unter der Leitung von Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner. Zurück in seiner Heimatstadt Berlin war er in verschiedenen Bands, u.a. Berlin Contemporary Jazz Orchestra mit Alexander v. Schlippenbach, Aki Takase, Evan Parker und Ernst-Ludwig Petrowski.
In den letzten Jahren spielte er in den Bands von Heinz Sauer und Nils Wülker (u.a. mit Gene Calderazzo und Dominic Miller). Seine eigene Band Yakou Tribe mit Kai Brückner veröffentlichte drei CDs und war auf zahlreichen Tourneen. Außerdem ist er Mitglied bei Thärichens Tentett und Jazz Indeed (beide mit Michael Schiefel) und hat noch das Duo-Projekt Spiritual Standards mit Markus Burger (vier CDs und noch mehr Tourneen).
Auslandreisen mit dem Goethe-Institut führten ihn nach West-und Ostafrika, Indien, Pakistan, Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan, China und in die USA.
Wolfgang Roggenkamp startete seine professionelle Musikerkarriere bereits im Alter von 16 Jahren. Kurz zuvor belegte er bei Jugend musiziert den 1. Platz mit seiner ersten Liebe, dem Schlagzeug. Er studierte Klassik und Jazz an den Instrumenten Schlagzeug und Klavier am Konservatorium Osnabrück sowie an der Folkwanghochschule Essen und erhielt ein Stipendium vom Berklee College of Music/Boston. Wolfgang ist mittlerweile sehr für sein Spiel an der Hammond B3 bekannt und tourte schon über den halben Globus.
Er hat mit Künstlern wie Peter O ́Mara, Stan Webb, Luther Allison, Nippy Noya, Prince Robinson, Kenny Wheeler, Ben Becker, Nina Hoss, Jeanne Carroll, Torsten deWinkel, Helmut Hattler, Pete York, John Schröder, Sebastian Studnitzky, Jens Winther, Önder Foczan, Allen Blairman, Cora Frost, Paul Brody, Michael Thalheimer, Jan Akkerman, Massada, Sugarray Rayford und vielen anderen Künstlern gearbeitet.
2000 zog er nach Berlin und hat über 40 CDs eingespielt und produziert – die neuesten Veröffentlichungen sind z.B. “This Time” / Kai Strauss Band
( Timezone Records) und “Almost Nasty” / Tinez Roots Club (ARR Records). Außerdem ist er Endorser für Bosphorus Cymbals, Vic Firth Stöcke und Remo Felle.
Kay Lübke lebt und arbeitet in Berlin seit 1998. In Berlin studierte der gebürtige Karlsruher an der HfM Hanns Eisler. Davor war er an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz und an der Musikwerkstatt in Frankfurt.
In der Berliner Musiklandschaft fühlte sich Kay Lübke sehr wohl. Es entstanden zahlreiche Projekte und Gruppen, die im Laufe der Jahre zu diversen CD Aufnahmen mit u.a Silke Eberhard, E.-L. Petrowsky, Uschi Brüning, Uli Gumpert, David Liebmann, Majid Bekkas, Henrik Walsdorf, Christof Sänger, Georg Boesner und Uli Kempendorff führten. Dadurch ergaben sich wiederum Konzertreisen und Festivalengagements im europäische Ausland, Israel, Marokko, Ägypten, Aserbaidschan, China, Kanada und den USA. Außerdem ist K.L. nicht nur in den Clubs aktiv sondern auch an verschiedenen Berliner Bühnen tätig, an der Volksbühne mit Sir Henry, davor an der Schaubühne, bei dem Festival Spielzeit Europa und am BE sowie beim Tanzplan Dresden. 2008 gewann er den Studiopreis des Berliner Senats mit der Band Croomp und 2009 mit Stephen Brandon, 2013 wiederum mit dem Projekt Slowboy.